In Zeiten der Digitalisierung ist die Website eines Unternehmens nicht nur eine virtuelle Visitenkarte. Für viele Unternehmen ist der eigene Internetauftritt mittlerweile zur Existenzgrundlage geworden. Umso wichtiger ist es, auf ein Content Management System (kurz: CMS) zu setzen, das gut performt und stabil läuft. Die in Deutschland am häufigsten verwendeten sind WordPress und TYPO3. Auf welche Features es ankommt, die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten finden Sie hier im Überblick.

Was ist ein Content Management System?

Über ein Content Management System (CMS) ist es möglich, Inhalte gemeinschaftlich zu erstellen, zu bearbeiten und zu organisieren. Solche Inhalte sind nicht nur Website-Texte, sondern auch Blogbeiträge oder Multimedia-Dateien, beispielsweise Videos oder Bilder.
CMS dienen dazu, Websites zu betreiben und Inhalte zu strukturieren. In vielen Fällen werden sogenannte Open Source Systeme verwendet. Zu den Beliebtesten zählen WordPress und TYPO3. Doch was unterscheidet die CMS voneinander und welches Content Management System ist für welchen Anwendungsfall besonders gut geeignet?

WordPress – CMS für Blogs und kleinere Websites

Seinen Ursprung hat WordPress (kurz: WP) als CMS für Blogs. Aufgrund umfassender Weiterentwicklungen und vieler Erweiterungsoptionen lassen sich mittlerweile auch ganze Websites mit WordPress bauen. Somit hat das CMS längst den Blogcharakter hinter sich gelassen.
Doch was sind die konkreten Vorteile von WordPress?

  • Einfache Bedienbarkeit: Das CMS ist intuitiv zu bedienen und lässt sich daher auch von Laien gut pflegen und organisieren. Aufgrund der einfachen Handhabung können viele Content-Pflegeaufgaben inhouse übernommen werden.
  • Preiswerte Ersteinrichtung: Kleinere Seiten und schlichte Designs können in kurzer Zeit zur Verfügung gestellt werden.
  • Erweiterungen: Für WordPress gibt es mittlerweile eine umfassende Auswahl an bestehenden Erweiterungen, die sich einfach integrieren lassen.

Doch neben diesen Stärken weist das CMS auch einige Schwächen auf. Wer viel Wert auf Individualisierbarkeit legt, stößt bei WP schnell an seine Grenzen. Zwar ist die Auswahl vorgefertigter Erweiterungen nahezu unzählbar. Wirklich einzigartige Lösungen sind jedoch nur mit hohem Aufwand umsetzbar. Gleichzeitig bergen viele Erweiterungen auch Sicherheitslücken, die mitunter Hacker-Angriffe nach sich ziehen können. Eine Anwendungsfirewall und automatisierte Backups sollten unbedingt durchgeführt werden.

TYPO3 – perfekt für umfassende und mehrsprachige Webseiten

Das Content Management TYPO3 gibt es bereits seit über 10 Jahren. TYPO3 wird sehr stark lokal, im deutschsprachigem Raum genutzt. Der Kern des CMS basiert auf der Skriptsprache PHP, die Ausgabe im Webbrowser erfolgt mit HTML und JavaScript. TYPO3 ist wesentlich komplexer aufgebaut als WordPress.
Das bedeutet auch: Die Programmierung von TYPO3 ist deutlich aufwendiger als die anderer CMS und erfordert aufgrund ihrer Komplexität Fachkenntnisse. Das ist nicht immer günstig, geht aber mit einigen Vorteilen einher.

  • Individualisierbarkeit: So zeichnet sich TYPO3 durch seine hohe Individualisierbarkeit aus. Externe Shopsysteme und ERP Anwendungen können über die Schnittstelle eingebunden werden. Auch lässt sich das CMS an spezifische Anforderungen anpassen.
  • Robustheit: Große Datenlasten sind in TYPO3 deutlich störungsfreier verarbeitbar als in anderen CMS, weshalb vor allem umfassende oder mehrsprachige Websites mit TYPO3 realisiert werden.
  • Sicherheit und Langzeitsupport: TYPO3 wird gemeinhin als sehr sicher eingestuft, da das Thema Sicherheit von Anfang an ein wichtiger Aspekt war und das System nicht weltweit, sondern hauptsächlich in Deutschland, verwendet wird. Zusätzlich wird ein „Long-Term-Support“ angeboten. Dadurch kann garantiert werden, dass eine Version für einen längeren Zeitraum regelmäßige Aktualisierungen erhält.

Fazit: Welches CMS ist das beste?

Wie so oft lässt sich die Frage nach der einen besten Lösung nicht pauschal beantworten. So kommt es doch immer auf die individuellen Voraussetzungen an. Wer Content auf einfacheren Websites verwalten möchte, kommt mit WordPress sehr weit. Zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten und die einfache Handhabung machen WP zu einem beliebten und vielgenutzten System.
TYPO3 hingegen eignet sich besonders für komplexe Projekte. Aufgrund der hochgradigen Individualisierbarkeit des Content Management Systems, ist es vor allem bei größeren Firmen mit individuellen (Sicherheits-)Anforderungen beliebt. Das initiale Setup und die technische Pflege bedürfen jedoch fachlicher Expertise, was die Umsetzung preisintensiver gestaltet.
Neben den zwei meist genutzten CMS gibt es zahlreiche Alternativen, die per se nicht minderwertig sind. Dazu zählen unter anderem: Contao, NEOS, Joomla, Drupal, Redaxo und viele mehr. Der Wechsel eines CMS im Nachhinein entspricht einer umfassenden Neugestaltung der Website. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit, um die verschiedenen Systeme und deren Vor- und Nachteile kennen zu lernen und treffen Sie eine Auswahl anhand Ihrer spezifischen Bedürfnisse.

Bildquellen:

Webentwicklung aus dem Nürnberger Land